Kurzbiografie 2021

Der Schweizer Lucas Niggli (1968) ist einer der eigenständigsten und gefragtesten Schlagzeuger Europas, spielte und spielt in unzähligen zum Teil wegweisenden Formationen im Grenzbereich von Jazz, Neuer Musik, Rock und Improvisation.

Zu seinen aktuellen Formationen gehören STEAMBOAT SWITZERLAND (mit Dominik Blum und Marino Pliakas), Biondini - Godard – Niggli, KALO YELE (mit Aly Keïta), im Duo mit Charlotte Hug und mit dem Sänger Andreas Schaerer (auch im Quartet A NOVEL OF ANOMALY) sowie verschiedene Formationen von und mit dem Bassisten Barry Guy.

Uraufführungen von den Komponisten Felix Profos, Michael Wertmüller, Olga Neuwirth, David Dramm, Helena Winkelmann, Barry Guy ua.

Seine Konzertreisen führten ihn durch die ganze Welt und an viele renommierte Festivals, von Donaueschingen bis Capetown, von Vancouver bis Lucerne Festival.

Seine musikalischen Partner sind oder waren Nils Wogram, Barry Guy, Kalle Kalima, Maya Homburger, Fred Frith, John Cale, Pierre Favre, Elliott Sharp, Matthias Loibner, Erika Stucky, Wu Wei, Flea, Xu Fengxia, Tim Berne, Paul Plimley, Melvin Gibbs, Fritz Hauser, Aly Keïta, Corinna Harfouch uvm.
Er arbeitete mit Herbert Fritsch am Schauspielhaus Hamburg in der Produktion Valentin, in versch. Musiktheater Produktionen (ua Staatsoper Hamburg, Lucerne-Festival) und als Bühnen-Solist in Olga Neuwirths Oper „Orlando“ an der Staatsoper Wien (2019).

Seine Diskographie umfasst mehr als 60 Titel, davon 20 CDs als Leader und Komponist, zumeist auf dem Label INTAKT Records. 2018 erscheint seine erste, vielbeachtete Solo Produktion ALCHEMIA GARDEN.

Er hat verschiedene Festivals kuratiert (ua. TAKTLOS Zürich 2018) und organisiert seit 2002 die Konzertreihe PAM (Platz für Andere Musik, Uster).

Er ist als Dozent für Improvisation an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) tätig.

Er hat 2014 den Kunstpreis der Stadt Uster erhalten, mit „Kieloor Entartet“ und „Steambot Switzerland“ jeweils das Stadt Zürcher „Werkjahr“ erhalten, und war mit „Steamboat Switzerland“ für den grossen Schweizer Musikpreis nominiert.

Presse-Zizate:

"Es ist von einer geradezu bestürzenden Vielfalt und Musikalität, listig gedacht und organisch gewachsen, wie es sein Titel "Alchemia Garden" nahelegt." Peter Rüedi (Weltwoche)


" Er schafft geheimnissvolle fernöstliche Atmosphären und verwandelt sie im Hand- und Fussumdrehen in hypnotisierenden Voodoozauber."  ***** Steff Rohrbach (Jazz N'More).

 

„Da hat einer zehn grüne Finger nicht nur einen grünen Daumen“. Rigoberto Dittmann, Bad Alchemy.

 

„ein Schlagzeuger, gesegnet mit perkussiver Intuition und Verstand, mit Virtuosität und Umsicht“. Laurence Donohue-Greene , New York City Jazz Records.

 

«Niggli beschert uns dass Paradies an der Perkussion» Christoph Merki, Tages Anzeiger 28.3.2018

 

«Mittels Ketten, Bassbogen und diversen Schlagstöcken sorgte Lucas Niggli immer wieder für überraschende Rhythmus – und Klangwechsel und hinterliess nach dem Konzert ein vollends begeistertes Publikum«

Anzeiger Von Uster, Nathalie Guinand, 31.3.2018

 

«Lucas Niggli is what you might call a drummers’ drummer—his mastery of his instrument takes him well beyond its conventional boundaries, opening up new sounds through tireless experimentation, invention, and refinement.» Eric McDowell. FreeJazzCollectice, 19.6.2018

 

 

 

Biografie Lucas Niggli

Mit einem Trommelwirbel kam Lucas Niggli 1968 in Kamerun zur Welt. Dort verbrachte er die ersten Jahre seines Lebens, bevor er später in die Schweiz übersiedelte. Lucas lebt mit seiner Lebenspartnerin Annette Meier in Zürich. Er ist Vater von drei erwachsenen Kindern Felix, Gaudenz und Emilia.

Gleich anschliessend gibt es ein ausführliches Portrait zu lesen von Andreas Felber.

Drehen und gedreht werden, von Andreas Felber

Über Lucas Niggli

„Ich bin ein Straßenköter!“ – Manche Sätze bleiben einfach im Gedächtnis haften und gehen dort um. Selbst wenn sie nur en passant hingeworfen wurden, als saloppe Zuspitzung eines Gedankens, im Grunde als augenzwinkernde Fußnote. Den „Straßenköter“ hat Lucas Niggli im Interview von der Leine gelassen. Seither ist der Hund los im Kopf des Gesprächspartners, nun Schreiber dieser Zeilen. Immer wieder taucht er hechelnd auf, will von verschiedenen Seiten betrachtet, untersucht werden im Hinblick darauf, was denn nun stimmt am Bild des vazierenden Vierbeiners für den Schweizer Schlagzeuger - und was nicht. Ein Straßenköter, das scheint einer zu sein, der sich nicht als Schoßhündchen eignet. Einer, der keine Hundeschule besucht hat, der zudem eher einzelgängerisch veranlagt ist, der nicht unbedingt einer Meute, einer Clique angehört. Einer, der nirgendwo so richtig zuhause ist und doch überall auftaucht: ein bunter Hund, wie man so sagt. Allerdings: Ein Straßenköter, das muss auch einer sein, der findig und kommunikativ genug ist, seinen Kopf über Wasser zu halten, eigene Überlebensstrategien zu entwickeln. Der seine Unabhängigkeit mitunter sogar zu genießen gelernt hat. Einer, der in sich selbst sein Zentrum findet?

Was das alles mit Lucas Niggli zu tun hat? Das kann im Grunde – wenn überhaupt – wohl nur er selbst beantworten. Während wir, die von außen Betrachtenden, uns nonchalant den Luxus eines spielerischen, hoffentlich nicht als despektierlich empfundenen Versuchs leisten, uns über einige dieser kreatürlichen Assoziationen dem Musiker in ihm anzunähern – im Bewusstsein der Gefahr, dabei mitunter in Sackgassen und auf Holzwege abzubiegen.

Undressiert
Es stimmt: In der Schule ist der Musiker Lucas Niggli kaum gewesen. Die üblichen Benimmregeln im Umgang mit der Jazztradition, das Repertoire des American Songbook, das kleine Einmaleins der Jazzpädagogik hat Niggli niemals wirklich verinnerlicht. An der Jazzschule St. Gallen hielt es ihn nur ein Semester, in Köln, Graz, Hilversum, Boston oder anderen Stätten der akademisierten Jazzausbildung ist er nie gewesen: Kreative Prokrustesbetten für einen Jungmusiker, der offenbar schon früh lieber seine eigene Spur erschnüffelte als denen anderer zu folgen. Was nicht heißt, dass Niggli ohne Input von außen geblieben ist. Niggli wählte seinen Lehrer bewusst und gezielt: Schon beim 11-Jährigen hatte einst ein Solokonzert Pierre Favres in Zürich einen tiefen Eindruck hinterlassen. Nach der Matura ersuchte der 19-jährige den 31 Jahre älteren Kollegen, selbst Autodidakt und eine der wesentlichen Triebkräfte der Emanzipation des Schlagzeugs als vielfärbiges Soloinstrument, um private Anleitung: Es war der Beginn einer fruchtbaren Meister-Schüler-Beziehung im Geiste des Eigen-Sinns, die bald in gemeinsames Musizieren einmündete, etwa in Pierre Favres Ensembles „Les tambours du temps“ und „Singing Drums“, bis hin zum Duo „The Poetry of Drums“. Niggli: „Ich habe von ihm gelernt, Fragen zu stellen. Er hat nicht Lösungen präsentiert, sondern Fragen gestellt. Das führt dazu, dass man schon früh an seinem eigenen Ding rumbastelt.“

Der Streuner
Die Frage nach dem „eigenen Ding“ war für Lucas Niggli also sehr bald virulent. In der musikalischen Praxis indessen war er einer, der stets in vielerlei Richtungen strebte: Schon für den Gymnasiasten bedeuteten die parallele Mitgliedschaft in Schul-Bigband, Schul-Chor und im Schweizer Jugend-Sinfonieorchester keinen Widerspruch. Nach der Matura erweiterte Niggli seinen Horizont durch Workshops u. a. bei Robin Schulkowsky bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik, er vertiefte sich in Werke von John Cage, ließ sich von Edgard Varèses „Ionisation“ elektrisieren, lauschte den Grooves von Joey Baron, Tony Williams, Jack DeJohnette, aber auch von Terry Bozzio und Thrash-Metal-Schlagzeuger Dave Lombardo, spielte afrikanisch inspirierte Party-Musik in der Band “Atcha Makossa”. Um einige dieser Erfahrungen bereits ab 1987 im freigeistigen Improvisationskollektiv „Kieloor Entartet“ auszuarbeiten: Lucas Niggli, das Kind des postmodernen Anything-Goes, der Mann, der auf vielen Hochzeiten tanzte. Und der doch nirgendwo ganz er selbst war.
„Ich habe manchmal darunter gelitten, dass ich zu begeisterungsfähig bin“: Noch so ein Satz, der sich im Gedächtnis des Fragenstellers eingenistet hat. Schon interessant: Lucas Niggli, dessen unverwechselbares musikalisches Profil heute teilweise gerade in seiner Offenheit, seiner Scheuklappenlosigkeit gründet, begegnete diesem Aspekt seiner Persönlichkeit lange Zeit mit ambivalenten Gefühlen. Denn die Frage nach dem „eigenen Ding“, nach der eigenen musikalischen Sprache, nagte am jungen Musikus. Der nicht vergaß, gleichzeitig die Fragestellung selbst (Pierre Favre muss stolz auf ihn gewesen sein!) zu relativieren: „Brauche ich eine Pseudo-Heimat?“
                       

Ungeklärte Stammbaum-Fragen
Woher komme ich, wohin gehöre ich? Lucas Nigglis um das Thema künstlerischer Identität kreisende Gedanken berührten auch jene zu seinen musikalischen Roots. Auch hier stößt man auf interessante Unklarheiten, besser gesagt: auf manches, das Niggli für sich selbst bis heute im Unklaren belässt. Dabei ist die Geschichte scheinbar rasch erzählt: Lucas Niggli entdeckt noch im Volksschulalter die zu diesem Zeitpunkt bereits nur mehr als historischer Mythos existierenden Beatles für sich. Ringo Starr ist der Hero, der den Neunjährigen dazu veranlasst, selbst die Magie der Trommeln und Becken zu erproben. So weit, so unspektakulär.

Doch Nigglis musikalische Sozialisation umfasst noch ein Kapitel vor den Pilzköpfen: Er selbst spricht von „meinen afrikanischen Roots“ und will sich doch nicht festlegen, was es damit auf sich hat. Ein Blick in die Biografie hilft weiter: Kamerun findet sich dort als Geburtsort verzeichnet, nähere Angaben fehlen. Tatsächlich erblickte Lucas anno 1968 im Nordwesten Kameruns, unweit der Grenze zu Nigeria, das Licht der Welt, wo seine Eltern für die Entwicklungshilfe tätig waren. Die ersten sieben Jahre seines Lebens sog er die Farben, Gerüche, Stimmen und Klänge Afrikas auf. Er wuchs in einem Haus auf, in dem Schlitztrommeln, Balafone, Mbiras und Rasseln zum alltäglichen Spielzeug gehörten, an einem Ort, der einen festen Platz in seiner Erinnerung hat. Ob er dadurch bereits musikalisch geprägt wurde? Niggli, vorsichtig gegenüber vorschnellen, simplifizierenden Erklärungen,  schwankt zwischen Zweifel und Zustimmung. Eine eindeutige Antwort auf diese Frage vermeidet er bis heute.

Der Rudelführer
Wer die Heimat nicht außerhalb findet, der muss sie in sich suchen. Ein altkluger Satz, den so oder ähnlich sicher schon viele buddhistische Weise formuliert haben. Wichtig ist: Lucas Niggli hat ihn in die Tat umgesetzt, indem er daran gegangen ist, sich sein musikalisches Zuhause selbst zu erschaffen. Nach „zehn  Jahren des Herumirrens“ (Niggli), nach Jahren als Sideman in unzähligen Bands, in denen auch der „Kieloor Entartet“-Nachfolger, das 1996 den Anker einholende „Steamboat Switzerland“ mit Dominik Blum und Marino Pliakas, Nigglis polystilistische Ausdrucksbedürfnisse nicht vollständig abdecken konnte. Niggli: „Ich habe mich oft gefragt: Wo steht mir denn eigentlich der Kopf? Wo ist denn die Heimat oder meine Sprache? Genau aus diesem Grund habe ich dann auch ‚Zoom’ gegründet, meine erste Formation, in der ich versucht habe, eben all diese verschiedenen Einflüsse, Erfahrungen, Wünsche und Visionen durch einen Trichter zu schicken und in meinen eigenen Kompositionen zu fokussieren.“

Die Initiierung von „Zoom“, des basslosen Trios mit Posaunist Nils Wogram und Gitarrist Philipp Schaufelberger, bedeutet anno 1999 eine wichtige Zäsur in Lucas Nigglis Werdegang: „Spawn of Speed“ heißt das erste CD-Dokument der Combo, in dessen Rahmen der Schlagzeuger nun seine hybriden musikalischen Interessen zwischen „Superblues“, auf dodekaphonen Allintervallreihen basierenden Kompositionen und vertrackten „odd meters“ lustvoll auslebt. Musik, die spätestens mit dem zweiten, 2002 in Saalfelden, Schaffhausen und Zürich live aufgenommen Album „Rough Ride“, am Punkt ist, so wie wir sie heute von Lucas Niggli kennen: Eine Vielfalt an Klängen wird da in den Raum geworfen, vielfärbig, plastisch, unkalkulierbar, frei und doch immer strukturiert, als Teil eines großen Bogens empfunden. Musik, in der sich Präzision und Vielschichtigkeit mit Anflügen einer musikantischen Grundhaltung paaren, die selbst in abstrakten Geräuschpassagen immer für sinnliche Erdung sorgt, gleichsam subkutan Puls und Linie spüren lässt. Man könnte sagen: Hier hat einer die Verbindung zur Straße nicht verloren.

Der Geschmack der Freiheit
Wer indessen den roten Faden gefunden hat, der kann ihn umso lustvoller wieder aufdröseln: „Celebrating Diversity“ benannte Niggli das zweite, 2006 veröffentlichte Album des großen Band-Bruders, des um Klarinettist Claudio Puntin und Bassist Peter Herbert aufgestockten Quintetts „Big Zoom“. Ein Titel als Programm, als Signum einer wieder gewonnenen, da nun als Errungenschaft, als positives Spezifikum akzeptierten Freiheit: „Irgendwann habe ich gemerkt, das ist so toll, das ist so bereichernd, ich würde das nie hergeben, diese Offenheit“, so Lucas Niggli, der heute umso unbekümmerter Kontakte in alle Richtungen knüpft: zu afrikanischen Musikern im Quartett „Beat Bag Bohemia“, zur aus Shanghai stammenden Guzheng-Spielerin Xu Fengxia, aber auch zu InterpretInnen zeitgenössischer Musik, etwa in Gestalt des Baseler „Arte Quartetts“. Und ebenso zu breitenwirksamen KollegInnen wie Erika Stucky, die in dogmatischen Kreisen der avancierten Improvisationsmusik mitunter als besonders verdächtig gelten.

Lucas Nigglis Offenheit stützt sich indessen auch auf ein konsequent gesponnenes Netz an Beziehungen und Partnerschaften. Ja, in Niggli, dem musikalischen Nomaden, schlummert eine treue Seele – weniger aus romantischen, denn aus konzeptuellen Überlegungen: Wer Musik als Prozess des kontinuierlichen Wachstums, der fortlaufenden Verdichtung und Präzisierung der musikalischen Interaktion versteht, und wer diese dennoch überraschungsreich, klischeefrei halten will, der muss sich mit anderen Charakterköpfen langfristig auf gemeinsame Arbeit einschwingen, der muss den Working-Band-Gedanken hochhalten.

Im Mittelpunkt des Beziehungsnetzes steht Niggli selbst, der als seine musikalische Heimat, als sein „Wohnzimmer“, heute nicht ein bestimmtes Stil-Feld, sondern vielmehr eine Tätigkeit angibt: das Schlagzeugspiel an sich. Und also dreht sich heute nicht mehr Lucas Niggli suchend um einen imaginären Mittelpunkt namens Identität, die Welt selbst hat begonnen, sich um Lucas Niggli zu drehen. Um einen Straßenköter, der immer noch einmal hier, einmal dort auftaucht. Der neugierig geblieben ist, der stets von Neuem Witterung aufnimmt. Und der – so scheint’s – zufrieden ist in der Gewissheit, dass ihn genau das ausmacht.

Andreas Felber lebt als freier Musikjournalist (Der Standard, Ö1) in Wien.

Dieser Text erschien im Programmheft JAZZTAGE BLUDENZ 2011.
LUCAS NIGGLI. A PORTRAIT IN MUSIC.

Intro
Seine Affinität zur Musik, insbesondere zu Schlaginstrumenten, entdeckte Lucas Niggli schon früh in seiner Jugend. Von 1987 bis 1995 gab er den Takt an bei der experimentellen New-Jazz Formation »Kieloor Entartet«. Die Gruppe veröffentlichte drei CD's, tourte in diversen Ländern, gründete die nicht alltäglichen Orchester ENAO 91 und 93 (mit über 20 MusikerInnen) und spannte auch mal mit anderen Künstlern zusammen (Peter Weber, Sainkho Namtchylak ua). Von 1995 bis 1998 übernahm Lucas Niggli die Geschäftsführung des alternativen CH-Labels »UNIT-Records« und amtete als Präsident des Schweizerischen Berufsverbandes der Jazz- und ImprovisationsmusikerInnen, dem «Schweizer Musik Syndikat» SMS und war mehrere Jahre im Vorstand der WIM (Werkstatt für Improvisierte Musik , Zürich).

Working Bands
1995 gründete er zusammen mit Dominik Blum und Marino Pliakas die Avant-Core Band »Steamboat Switzerland« mit der eine äusserst intensive Zusammenarbeit beginnt, die sich bis heute in über 200 Konzerten und 6 CD- und zwei Vynil-Produktionen niederschlug. Steamboat Switzerland spielt in den verschiedensten Kontexten der aktuellen Musik, sei es Neue Musik ( wie Musiktage Donaueschingen, Ultima festival Oslo, Huddersfield (UK)  New Music Festival, März Musik, Lucerne Festival, uva) oder Underground Rock/Improv-Clubs. Steamboat Switzerland tourt durch ganz Europa, USA, Canada, Russland, China. Afrika.
1999 gründet er sein eigenes Trio Lucas Niggli ZOOM (mit Nils Wogram und Philipp Schaufelberger), mit dem er auf den grossen Festivals Europas auftreten konnte, Moers, Saalfelden, Willisau, Le Mans, Vancouver, Münster und Zürich. Eine erste CD erscheint 2001. Als Erweiterung dieses Trios entsteht 2002 das Lucas Niggli Big Zoom -Quintett mit den Gästen Claudio Puntin und Peter Herbert. Dann ab 2009 neu im Quintett mit Anne La Berge und Barry Guy. ZOOM und deren Erweiterungen produzierten 7 CDs für das Label Intakt. Seit 2002 spielt er auch mit Jacques Demierre und Barry Guy in einem furiosen Piano-Trio mit der CD Veröffentlichung Brainforest (Demierre-Guy-Niggli). und seit 2009 im HEXENTRIO mit Paul Plimley und Barry Guy. Von 1994 an spielt Lucas in verschiedensten Bands von Pierre Favre als sein Partner so mit «Singing Drums», «European Chamber Ensemble», «The Drummers» wie auch im Duo. Seit 2006 komponiert Lucas auch für das international besetzte SchlagzeugQuartet Beat Bag Bohemia (mit Kesivan Naidoo ( SA) , Rolando Lamussene (MZ) udn Peter Conradin Zumthor ( CH). Sein Duo Black Lotos mit der Chinesischen Guzheng Spielerin Xu Fengxia gehört ebenso zu seinen Working Bands wie das Drum Duo mit Peter Conradin Zumthor. Seit 2009 tourt Lucas auch mit dem europäischen Trio Biondini - Godard - Niggli mit Luciano Biondini ( Akkordeon / Italien) und Michel Godard ( Tuba / Frankreich). Seit 2013 regelmässige Projekte mit dem Trio Klick mit Fritz Hauser und P.C.Zumthor sowie im Duo mit Andreas Schaerer.

Andere Welten
Mit verschiedenen Formationen tourte er durch ganz Europa, bespielte Bühnen in Russland und Amerika, Kanada, Ägypten. Südafrika, Taiwan und China und trat an den grossen Jazz Festivals in Vancouver, Berlin, Willisau, Saalfelden, Moers, Rom, Nürnberg, Capetown oder Zürich auf. Er spielte auf den grossen Festivals für zeitgenössische Musik wie Donaueschingen, Huddersfield (UK), Ultima Oslo (N), MaerzMusik Berlin (D). Er führt regelmässig Werke zeitgenössischer Komponisten wie David Dramm, Michael Wertmüller, Sam Hayden, Felix Profos, Kagel, Polanksi, Cage und Rzewski auf. Er komponierte auch Werke für Chor, Orchester und Kleinere Ensembles. Unterrichtet sehr gerne in Intensiv-Workshops - sei es Percussion, Freie Improvisation, oder auch Bandkonzepte. Als Sideman ist er bei der Schweizerisch-Amerikanischen Sängerin Erika Stucky in der Band Bubbles and Bangs in ganz Europa unterwegs.

In bester Erinnerung
In seinen Bands und Projekten arbeitete Lucas Niggli Hand in Hand mit grossen MusikerInnen und klangvollen Namen. So an der Seite von Barry Guy, Pierre Favre, Butch Morris, Trevor Watts, Fred Frith, John Cale, Sylvie Courvoisier, Hans Koch, Peter Kowald, Peter Waters, Samul Nori, Xu Fengxia, Tom Cora, Ikue Mori, Tenko, Michel Doneda, Michel Wintsch, Collegium Novum, Erika Stucky, Jacques Demierre, Urs Leimgruber, Arkadij Shilklopper, Jean-Luis Matinier, Martin Schütz, Irene Schweizer, Susanne Abbuehl, Wu Wei, Phil Minton, dem Filmemacher Peter Mettler, Michael Werthmueller, ARTE Quartet, Andrew Cyrille, Flea , Andreas Schaerer, Tim Berne und vielen anderen.


Diskografie

Desiree Meiser / Lucas Niggli Duo :  Frühlingsopfer // Gedichte und Prosa // Gertrud Leutenegger // Schweizer Fonogramm // 2021

STEAMBOAT SWITZERLAND EXTENDED // ORANGE SLICE (2000)  by David Dramm

Keïta Brönnimann Niggli   KALAN TEBAN,   Intakt Records, 2020

Lucas Niggli Solo   Alchemia Garden,    Intakt Records, 2018

Barry Guy and the Blue Shroud Band   Intensegrity ( 5CD Box), NotTwo Recrods // 2018

Charlotte Hug Lucas Niggli Duo //   Fulguratio // Sluchaj Records // 2018

A NOVEL OF ANOMALY ( Schaerer Biondini Kalima Niggli). // Act Records 2018

BEYOND (Jürg Wickihalder, Barry Guy, Lucas Niggli) Intakt Records, 2017

Barry Guy , The Blue Shroud Band, Intakt Records, 2016

Barry Guy The Blue Shroud Band, Tensegrity ( 4CD Box!), NotTwo Records, 2016

Keïta - Brönnimann – Niggli, KALO YELE, Intakt Records , 2016

Large Ensemble, Hochschule Der Künste Bern / Michael Wertmüller / Lucas Niggli / Django Bates  // Terrain!Terrain! Pull Up! Pull Up!, Neos Records, 2016

Le Miroir Du Temps / Michel Godard // A Serpents Dream // Intuition Records, 2015

Lorenz Raab Quartet, Impassioned, UNIT Records 2015

Schaerer Niggli Duo, Arcanum, Intakt Records . 2014

SCHAERER NIGGLI DUO, Try-Gly-Gly-Phe-Met, Jazzwerkstatt 2013

BIONDINI-GODARD-NIGGLI,   MAVÌ,  Intakt Records, 2013

SHARP - GIBBS – NIGGLI,  Crossing The Waters, Intakt Records, 2013

STEAMBOAT SWITZERLAND,   Zeitschrei,   Trost Records, 2013

STEAMBOAT SWITZERLAND EXTENDED, Sederunt Principes  d.b. records 2013

Plimley – Guy – Niggli, „Hexentrio“, Intakt Records, CD 206, 2012

Biondini – Godard – Niggli, „What is There What is Not“, Intakt Records, CD 185, 2011

Lucas Niggli Drum Quartet „Fellowship Of The Drums“ a Film by MartinFuchs.

Intakt Records, DVD, 2011

Lucas Niggli BIG ZOOM, „Polisation“, Intakt Records, 2011

Lucas Niggli ZOOM meets ARTE Quartet, „ CRASH CRUISE“, Intakt, 2007

Lucas Niggli BIG ZOOM, „ Celebrate Diversity, Intakt Records, 2006

Lucas Niggli ZOOM Ensemble, SWEAT Intakt Records CD 093. 2004

Lucas Niggli Big ZOOM, „Big Ball“, Intakt Records, CD 083, 2003.

Lucas Niggli ZOOM, „Rough Ride“, Intakt records, CD 082, 2003

Lucas Nigglis ZOOM, „Spawn Of Speed“ ,Intakt records, CD 067, 2001

Xu Fengxia Lucas Niggli Duo, „ BLACK LOTOS“, Intakt Records 2009

Lucas Niggli Drum Quartet „BEAT BAG BOHEMIA“, Intakt Records, 2008

Lucas Niggli – Peter Conradin Zumthor, „Spiegel“ , Edition Therme Vals, 2012

Lucas Niggli – Peter Conradin Zumthor  „PROFOS“, Not Two Records, 2009

Lorenz Raab Quartet,  Expanded   Unit Records, 2011

Felix Profos FORCEMAJEUR,  Lingua Mortuorum, ZHdK Records, 2011

Demierrre-Guy-Niggli, „Brainforest“, Intakt Records, CD 107, 2006

Steamboat Switzerland, Felix Profos, „Get Out Of My Room“, Grob, 2010

Steamboat Switzerland, „Zone2“, Grob 2007

Steamboat Switzerland, „Werthmüller“, Grob, 2005

Steamboat Switzerland, „unknown song“, Grob, 7“, 2001

Steamboat Switzerland, „ac/dB [hayden]“, GROB 316, 2001

Steamboat Switzerland, „Budapest“, GROB 315, 2001

Steamboat Switzerland, UNIT Records, 1998

Lucas Niggli &Sylvie Courvoisier, „LAVIN“, intakt records, 1999.

Barry Guy, London Jazz Composers Orchestra, „Radio Rondo“, Intakt Records, 2009

Fred Frith, & Arte Quartet, „ Big Picture“, Intakt Records, 2009

Pierre Favre, European Chamber Ensemble, intakt records, 2000

Pierre Favres Singing Drums, intakt, 1997

Susanne Abbuehl,  „Compass“, ECM, 2006

Erika Stucky, „Suicidal Jodels“, Traumton 2008

Erika Stucky, Princess, Traumton 2006

Roots of Communication and Erika Stucky, Wonderland, 2004

Border Meetings, „Pedretti-Grichting-Schütz-Niggli“, Altri Suoni, 2000

Roots Of Communication, Al Valico dei Secoli, Esperia, 1998

Acoustic Stories, Rahel Hadorn, Live At Moods, Red Note, 1997

Roots Of Communication, „Pro Helvetia“, UNIT Records, 1996

Scholl-Erismann-Niggli-Frith-Koch-Kowald, „NIL“, UNIT Records, 1996

Michael Gassmann Quartett, „Live“, UNIT Records, 1993

Sainkho Namtchylak, „Letters“, Leo Records, 1993

Hoffmann-Niggli-Percussion, „Drumscapes & Mute Songs“, CW 1993

Kieloor Entartet, „The Red Light Fugue“, UNIT Records 1995

Kieloor Entartet, „A Good Dog Has A Day...“, UNIT Records 1992

Kieloor Entartet „No More Beer“, Ex Libris 1990